Les Nouvelles: Ein Sprungbrett für den kulturellen Nachwuchs und die Zweisprachigkeit
Schwerpunkt: Preis für Zweisprachigkeit
Zwei Ausgaben und drei hochkarätige Preisträgerinnen und Preisträger, die von der Unterstützung unseres Vereins profitiert haben – das sind die Erfolge des «Preises für Zweisprachigkeit» der Hauptstadtregion Schweiz. Unterstützt wurden bisher drei Projekte, die alle auf verschiedenen Ebenen die Zwei- oder Mehrsprachigkeit thematisieren und zum interkulturellen Austausch sowie zum gegenseitigen Verständnis beitragen.
Die in wenigen Wochen startende, dritte Ausschreibung des «Preises für Zweisprachigkeit - Unterstützung für den kulturellen Nachwuchs in der Hauptstadtregion Schweiz», dauert vom 16. Juni bis 16. September 2025. Künstlerinnen und Künstler, die eine enge Beziehung zum Gebiet der Hauptstadtregion Schweiz haben (ihren Arbeitsort, ihre Herkunft oder durch die Thematisierung der Region in ihrem Werk), sind ab dem 16. Juni eingeladen, ein Projekt in freier künstlerischer Form einzureichen. Das Projekt soll eine Interpretation der Zwei- und/oder Mehrsprachigkeit zum Ausdruck bringen. Alle Informationen finden sich ab dem 16. Juni auf der Website der Hauptstadtregion Schweiz.
Die erneute Ausschreibung des mit 15'000 CHF dotierten «Preises für Zweisprachigkeit» im Jahr 2025 unterstreicht das kontinuierliche Engagement der Schweizer Hauptstadtregion für die Zweisprachigkeit. Im Folgenden erfahren Sie, wie die drei bisher ausgezeichneten Projekte die Zweisprachigkeit thematisieren.
Ein originelles Theaterstück, das sich den Einsatz der «Helvetia» für die Abschaffung der Schweiz vorstellt; eine interdisziplinäre und musikalische Performance, die die Interaktionen zwischen den Sprachen erforscht und gleichzeitig soziale Normen hinterfragt; ein zweisprachiges Musikcamp, um neue Talente der Schweizer Musiklandschaft auszubilden: Das sind die Initiativen von L'Actif Posthelvetia, Rebecca Solariund La Gustav. Gemeinsam haben die drei prämierten Projekte einen auf die Zweisprachigkeit ausgerichteten Ansatz sowie einen hohen Qualitätsanspruch auf.
Für die Mitglieder von Actif Posthelvetia hat die Bewerbung für den Preis der Hauptstadtregion Schweiz dazu geführt, dass sie den Fokus auf die Zweisprachigkeit verstärkt haben, indem sie die kulturellen Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen der Deutschschweiz und der Suisse romande künstlerisch darstellen. Das Kollektiv betont die Bedeutung von Sprachen und der Art und Weise, wie diese uns beeinflussen und empfiehlt künftigen Bewerberinnen und Bewerbern, diesen Aspekt frühzeitig in die künstlerische Arbeit miteinzubeziehen.
Rebecca Solari verkörpert durch ihre Figur «fulmine» die Zweisprachigkeit auf ganz eigene Weise. In ihren Auftritten schlägt sie Brücken zwischen ihrem Tessiner Dialekt und der Fülle der französischen Sprache. Das ist ihre Art und Weise, die Vielfalt in der kulturellen Identität der Schweiz anzuerkennen.
«La Gustav» bedient sich dem Medium der Musik, um sich für die Annäherung zwischen Sprachen und Kulturen einzusetzen. Im Rahmen ihres Projekts – eines zweisprachigen Musikcamps –ist die universelle Sprache der Musik das kreative und verbindende Band zwischen Kindern und Jugendlichen.
3 Fragen an Claire Casteran, Direktorin des Clusters Food & Nutrition
Legende: Claire Casteran rechts
Sie haben im November 2024 als Direktorin des Clusters Food & Nutrition begonnen. Was sind Ihre Prioritäten in dieser Position?
Seit meinem Start im November 2024 ist es mein Ziel, den Cluster zu einem effektiven Hebel im Dienste unserer Mitglieder zu machen – gestützt auf die Vielfalt und Stärke unseres Ökosystems. Wir haben das Glück, in einer dynamischen Region tätig zu sein, in der innovative Unternehmen der Agrar- und Ernährungswirtschaft, anerkannte Forschungsinstitute sowie öffentliche Institutionen und Partner engagiert zusammenarbeiten. Die Aufgabe des Clusters besteht darin, diese Verbindungen zu stärken, konkrete Brücken zwischen den Akteuren zu bauen und kollaborative Projekte mit hohem Mehrwert entstehen zu lassen. Wir nähren nicht nur Ideen, wir lassen ein ganzes Ökosystem wachsen. Unsere Mitglieder stehen im Zentrum dieser Dynamik, und wir setzen alles daran, sie bei der Bewältigung der grossen Herausforderungen der Branche bestmöglich zu unterstützen: der ökologischen Transformation, regulatorischen Entwicklungen, Druck auf die Lieferketten und gesellschaftlichen Erwartungen rund um das Thema Ernährung. Der Cluster hat dabei eine strategische Rolle inne, um vorauszuschauen, zu vernetzen, und zu beschleunigen.
Der Cluster Food & Nutrition ist einer der sieben Schlüsselthemen der Hauptstadtregion Schweiz. Welche Rolle spielt der Cluster Ihrer Meinung nach bei der Entwicklung unserer Region als Lebens- und Wirtschaftsraum?
Als Innovationsdrehscheibe trägt der Cluster dazu bei, die Attraktivität der Region zu stärken, indem er Unternehmen der Ernährungswirtschaft auf dem Weg zu nachhaltigeren, gesünderen und wettbewerbsfähigeren Geschäftsmodellen unterstützt. Das entspricht der Vision der Hauptstadtregion Schweiz als Raum mit Lebensqualität, in dem die wirtschaftliche Entwicklung eng mit Umweltfragen, öffentlicher Gesundheit und sozialem Zusammenhalt verknüpft ist. Indem der Cluster Synergien zwischen den Akteuren der Lebensmittelwertschöpfungskette fördert, leistet er einen konkreten Beitrag zu einer Region, die zugleich innovativ, widerstandsfähig und menschlich ist. Der Geschmack des Lokalen, die Perspektive des Globalen – das ist unser Rezept!
Was ist Ihr Lieblingsort in der Hauptstadtregion Schweiz?
Mein Lieblingsort in der Hauptstadtregion Schweiz ist La Gruyère. Diese Region verbindet auf wunderbare Weise Tradition und Innovation: von hochwertiger Milchproduktion über handwerkliche Verarbeitung bis hin zu innovativen Unternehmen – eingebettet in eine Landschaft, die Postkartenmotive liefert. Für mich ist La Gruyère ein beispielhaftes Modell für das Zusammenspiel von Landwirtschaft, Industrie und Tourismus. Diese Region verkörpert perfekt den Geist unseres Clusters: Entlang der gesamten Lebensmittelkette – von der Heugabel bis zur Speisegabel – arbeiten Akteure gemeinsam daran, lokales Know-how und regionale Produkte zu fördern und zugleich aktuelle Herausforderungen in den Bereichen Ernährung und nachhaltige Entwicklung anzugehen.
Eine neue Festhalle für Bern und die ganze Hauptstadtregion
Die neue Festhalle der Bernexpo in wurde am 25. April 2025, zeitgleich mit der Frühlingsmesse BEA, eröffnet. Dank ihrer zentralen Lage ist sie aus der ganzen Hauptstadtregion gut erreichbar – nur rund 1,5 Stunden dauert die Anreise mit dem öffentlichen Verkehr von Brig-Glis oder La Chaux-de-Fonds.
Das moderne Gebäude wurde in nur zwei Jahren realisiert – inklusive Rückbau der alten Festhalle. Der Neubau bietet Raum für Veranstaltungen jeder Art: Events, Messen, Konzerte und Kongresse. Zu den Herzstücken zählen der Konzertsaal Stage (siehe Foto), das Kongresszentrum Cube sowie das die beiden Räume verbindende Foyer mit dem Café des Artistes – einem neuen Treffpunkt für das Quartier und darüber hinaus, auch ausserhalb von Anlässen.
Tom Winter, der CEO der Bernexpo, betont: «Mit der neuen Festhalle setzen wir ein starkes Zeichen für die Eventbranche und positionieren uns in der Hauptstadtregion an vorderster Front. Das Multifunktionsgebäude im Minergie-P-Standard ist in punkto Energieeffizienz ein Vorzeigeobjekt. Unser Areal an bester Lage schafft mit dem frisch gestalteten Aussenbereich zudem eine neue Aufenthaltsqualität.»
Bereits über 30 Kultur- und Konzertveranstaltungen sind fix gebucht – der Kalender füllt sich schnell. Bezugnehmend auf das Schwerpunktthema Land- und Ernährungswirtschaft der Hauptstadtregion stechen dabei beispielsweise die World Cheese Awards vom 13.-15.11. oder die Bärner Bier Rundi vom 14.-15.11.2025 ins Auge. Weitere Informationen und alle Events finden Sie auf der Website von Bernexpo.
Übrigens: Das nächste Forum der Hauptstadtregion in Naters ist ganz dem Thema Grossveranstaltungen gewidmet. Mit renommierten Vertreterinnen und Vertretern aus den Bereichen Wissenschaft, Politik, Infrastruktur und Events fragen wir uns, wie sich die Hauptstadtregion Schweiz als attraktive Gastgeberin positionieren kann und welche (langfristigen) Chancen, aber auch Herausforderungen solche Anlässe mit sich bringen. Merken Sie sich den 21. November unbedingt vor!
News aus dem Bundeshaus: Entlastungspaket 2027, Institut für Föderalismus
Basierend auf dem sogennanten «Bericht Gaillard» hat der Bundesrat zahlreiche Massnahmen auf Ausgabenseite identifiziert, mit denen der Bundeshaushalt ab 2027 um mindestens 3 Milliarden Franken entlastet werden soll. Zum Massnahmenpaket lief vom 29. Januar bis 5. Mai 2025 eine Vernehmlassung, in die sich die Hauptstadtregion Schweiz eingebracht hat.
Der Verein begrüsst zwar das Anliegen des Bundesrats, den Bundeshaushalt im Gleichgewicht halten zu wollen. Er kritisiert jedoch, dass verschiedene Massnahmen zu einer Lastenverschiebungen zu Ungunsten der Kantone, Gemeinden, Städten und/oder Regionalorganisationen führen würden. Er bemängelt ausserdem deren mangelnden Einbezug in die Arbeiten rund um das Massnahmenpaket. Die Hauptstadtregion Schweiz lehnt insbesondere die geplante Kürzung der Fondseinlagen in den Bahninfrastruktur- (BIF), den Nationalstrassen- und Agglomerationsverkehrs-Fonds (NAF) sowie in die neue Regionalpolitik, die angedachte Erhöhung des Kostendeckungsgrads im regionalen Personenverkehr sowie den anvisierten Verzicht auf die Unterstützung der kantonalen französischsprachigen Schule in Bern ab.
Nach der Auswertung der Vernehmlassungseingaben wird der Bundesrat seine Botschaft zuhanden des Parlaments verabschieden. Die Hauptstadtregion Schweiz wird die weiteren Arbeiten eng verfolgen und sich – in Absprache mit ihren Mitgliedern – wo opportun einbringen.
Institut für Föderalismus
2020 nahm das Parlament die Motion 19.3008 für eine dauerhafte Grundfinanzierung des Instituts für Föderalismus in Freiburg (IFF) durch den Bund an. Im Februar 2025 verabschiedete der Bundesrat seine Botschaft für ein neues Bundesgesetz über Finanzhilfen für das IFF (25.034). Darin beantragte er dem Parlament mit Verweis namentlich auf die angespannte Finanzlage des Bundes jedoch, nicht auf die Gesetzesvorlage einzutreten und damit auf eine zusätzliche finanzielle Unterstützung des IFF zu verzichten.
Der Föderalismus ist eine Säule des politischen Systems der Schweiz und prägt die internationale Ausstrahlung unseres Landes. Er trägt zum nationalen Zusammenhalt bei, prägt die politische Partizipation der Bürgerinnen und Bürger und trägt zur Friedensförderung bei. Das IFF in Freiburg erfüllt in dieser Hinsicht sowohl durch sein nationales als auch durch sein internationales Zentrum wichtige Aufgaben. Die Hauptstadtregion Schweiz befürwortet deshalb eine kontinuierliche und klar geregelte finanzielle Unterstützung des IFF durch den Bund.
Am 25. März liess der Verein den Mitgliedern der Staatspolitischen Kommission des Nationalrates (SPK-N) einen Brief zukommen, in dem er sie bat, eine geeignete Finanzierung des IFF durch den Bund unterstützen.
Ende März entschied die SPK-N, ihrem Rat zu beantragen, nicht auf die Vorlage einzutreten. Der Föderalismus sei hauptsächlich Sache der Kantone, weshalb eine Finanzierung des IFF durch den Bund nicht gerechtfertigt sei. Die Hauptstadtregion Schweiz wird das Geschäft weiterhin eng verfolgen und gemeinsam mit ihren Mitgliedern weitere Massnahmen prüfen.