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LES NOUVELLES: Infrastrukturen für die interregionale Zusammenarbeit entwickeln

Schwerpunkt

Wir freuen uns, Ihnen die wichtigsten Entscheidungen der Mitgliederversammlung vom 3. Juni 2022 in Naters mitzuteilen. Ein Jahr nach der Online-Ausgabe in Solothurn konnte die Mitgliederversammlung wieder als Präsenzveranstaltung stattfinden. Die perfekte Gelegenheit, zwei neue Mitglieder im Vorstand zu begrüssen, das Co-Präsidium des Vereins zu erneuern und auf die wichtigsten Entwicklungen im Jahr 2021 zurückzublicken… und echtes Walliser Raclette zu geniessen.

Es war aber auch eine Gelegenheit, mehr über eines der spannendsten Infrastrukturprojekte in der Region zu erfahren: die multifunktionale Kabel-Bahn-Anlage Grimseltunnel - eine Vision mit grossem touristischem Potenzial.

"Die Bedeutung der Hauptstadtregion Schweiz ist strategisch für die interregionale Zusammenarbeit!" Mit diesen Worten begrüsste der Walliser Staatsrat Christophe Darbellay, Vorstandsmitglied des Vereins, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Mitgliederversammlung. Er nahm damit bereits Bezug auf den Vortrag von Ständerat Beat Rieder, welcher zum Abschluss der Versammlung als Verwaltungsrat der Grimselbahn AG, das Projekt Grimseltunnel vorstellte. Das Infrastrukturprojekt wird über Regions- und Kantonsgrenzen hinaus einen Mehrwert schaffen und für die Entwicklung des touristischen Potentials sorgen.

Im wunderschönen Rahmen des World Nature Forum, unterhalb des Aletschgletschers, hiess auch Charlotte Salzmann-Briand, die Gemeindepräsidentin von Naters, die Mitglieder willkommen und erinnerte an die Besonderheit ihrer Gemeinde, die halb Dorf, halb Stadt ist, aber vollständig in der Hauptstadtregion Schweiz liegt.

In Naters genehmigte die Mitgliederversammlung unter anderem den Jahresbericht 2021, das Budget und die Mitgliederbeiträge für das Jahr 2023 und wählte einstimmig die neuen Vorstandsmitglieder Brigit Wyss, Regierungsrätin des Kantons Solothurn, und Didier Castella, Staatsrat des Kantons Freiburg. Die Vorsteherin des Volkswirtschaftsdepartements wurde in der letzten Ausgabe der Nouvelles aus der Hauptstadtregion Schweiz vorgestellt, während der Vorsteher der Direktion der Institutionen und der Land- und Forstwirtschaft unsere Fragen unten im nächsten Abschnitt beantwortet. Die Mitglieder bestätigten auch die beiden Co-Präsidenten Laurent Favre für ein weiteres Jahr und Alec von Graffenried für eine zweijährige Amtszeit.

Hauptpunkte des Jahresberichts 2021 waren die Wiederaufnahme der Präsenzaktivitäten der Hauptstadtregion Schweiz und die Fortschritte in den verschiedenen Schlüsselthemen. Endlich konnte im November 2021 auch das Forum in Neuenburg durchgeführt und bei dieser Gelegenheit das 10-Jahres-Jubiläum nachträglich gebührend gefeiert werden. Bei den Schlüsselthemen wurden insbesondere die aus der Steuerungsgruppe Smart Capital Region hervorgegangenen Projekte (Schweizer Digitaltag, Plusenergie-Quartiere, Bold Ideas) sowie die Entwicklung des Swiss Center for Augmented Intelligence (siehe letzte Ausgabe Les Nouvelles) hervorgehoben.

3 Fragen an

...Didier Castella, Staatsrat Kanton Freiburg, neu im Vorstand der Hauptstadtregion Schweiz.

 

Sie vertreten neu den Kanton Freiburg im Vorstand der Hauptstadtregion Schweiz. Was ist Ihre Einstellung zu dieser neuen Aufgabe?

Ich freue mich auf diese neue Aufgabe. Als Vertreter des Kantons Freiburg möchte ich unsere Erfahrungen im Bereich der Digitalisierung, der Zweisprachigkeit und insbesondere der Agrar- und Ernährungswirtschaft einbringen. Der Kanton Freiburg engagiert sich für die Unterstützung des Projektes Swiss Center for Augmented Intelligence SCAI und hat beschlossen, ein Gesetz zur Förderung der Zweisprachigkeit auf kantonaler Ebene zu erlassen. Die Strategieentwicklung für die Agrar- und Ernährungswirtschaft ist in unseren speziellen Clustern in vollem Gange. Das Ziel ist es, eine innovative und in der Schweiz führende «From farm to fork»-Strategie zu haben. Wenn ich zusätzlich zum positiven Image unserer gesamten Region beitragen kann, ist das ein Bonus.

Welche Rolle kann Ihrer Meinung nach die Hauptstadtregion Schweiz in den sieben Schlüsselthemen Verkehr, Infrastruktur (Smart Capital Region), Entwicklungsstandorte, Cluster Food & Nutrition, Gesundheitswirtschaft, Zweisprachigkeit und Politzentrum spielen?

Der Verein Hauptstadtregion Schweiz bringt uns Mitgliedskantone, -regionen, -agglomerationen und -städte als Pol auf die Landkarte der Bundespolitik. Gemeinsam können wir die interkantonalen Synergien stärken. Mit den sieben identifizierten Schlüsselthemen sind wir in der Lage, qualitativ hochstehende Dienstleistungen zu entwickeln und Innovationen voranzutreiben.

Im Bereich Verkehr und Infrastruktur verschaffen wir uns durch interkantonale Koordination und gegenseitige Unterstützung bei strategischen Projekten mehr Gehör und können manchmal Entscheidungen auf Bundesebene beschleunigen. Beispielsweise hat die Hauptstadtregion Schweiz bei den Projekten zum Ausbau der Bahninfrastruktur «PRODES 2035» zusammen mit anderen Partnern den zukünftige Ausbau des Lötschbergtunnels, der direkten Linie Neuenburg-La Chaux-de-Fonds sowie des 15-Minuten-Takts in der Agglomeration Freiburg unterstützt.

Im Bereich der wirtschaftlichen und territorialen Entwicklung stärken die gemeinsame Position der Region in spezifischen Themen und die Koordination auf der Ebene der territorialen Entwicklung mit einer aufmerksamen Verfolgung der föderalen Entwicklungen alle unsere Kantone. Ein Beispiel ist die von allen Mitgliedern unterzeichnete Absichtserklärung, die rund zwanzig Top-Entwicklungsstandorte zu in der Region zu entwickeln.

Für den Cluster Food & Nutrition haben wir die Möglichkeit, ein starkes wirtschaftliches Entwicklungszentrum zu schaffen. Dies ist eine klare Ambition des Kantons Freiburg. Auch das Gesundheitswesen steht an einem Wendepunkt, die Kosten steigen unaufhörlich. Wir haben die Gelegenheit, uns zu spezifischen Themen zu positionieren und eine Bedarfsdeckung in allen Regionen unter Berücksichtigung der verschiedenen Spitaleinstufungen ins Auge zu fassen.

Schliesslich muss die Zweisprachigkeit als wichtiges Querschnittsthema, überall als wirtschaftlicher und kultureller Reichtum hervorgehoben werden. Unsere Kantone, die aufgrund ihrer Lage auf der Schweizer Landkarte alle sehr sensibilisiert für die Zweisprachigkeit sind, müssen daraus einen Vorteil schöpfen.

Welcher ist Ihr Lieblingsort in der Hauptstadtregion?

Erlauben Sie mir ein wenig Lokalpatriotismus, wenn ich meinen Lieblingsort wählen muss, dann ist es ohne zu zögern der Moléson. Der Berg der Freiburger ist mein Herzensort, da ich von dort komme. Der Ort ist ein Aussichtspunkt, von dem aus man unsere gesamte schöne Hauptstadtregion überblicken kann.

Inspirationen aus der Hauptstadtregion Schweiz – Forum

Ein Datum, das Sie nicht verpassen sollten! Am Freitag, 18. November 2022, findet im Parktheater in Grenchen (Solothurn) das 10. Forum der Hauptstadtregion Schweiz statt. Das Forum ist das Highlight im Jahresprogramm der Hauptstadtregion Schweiz und bietet Ihnen die Gelegenheit, im Austausch mit den verschiedenen Akteurinnen und Akteuren des Vereins Ihr Netzwerk auszubauen und die Dynamik der in unserer Region tätigen Unternehmen und Organisationen zu entdecken. In diesem Jahr wird Ihnen, unter anderem im Referat von Georges Kern, CEO Breitling, das Thema Digitale Transformation inspirierende Einblicke bieten. Weiter wird im Themenbereich Smart Cities, diskutiert wie öffentliche Verwaltungen die Chancen der neuen Technologien erfolgreich nutzen können.

Weitere Informationen finden Sie in Kürze auf unserer Website!

News aus dem Bundeshaus

Anlässlich der Sommersession konnte endlich wieder ein physischer Anlass der Parlamentarischen Gruppe stattfinden. Das Treffen am 30. Mai stand im Zeichen der Mobilität und der Finanzierung der Eisenbahninfrastruktur. Peter Füglistaler, Direktor des Bundesamtes für Verkehr (BAV), erläuterte die aktuellen Entwicklungen in der Hauptstadtregion im Rahmen des Programms zur strategischen Entwicklung der Bahninfrastruktur (PRODES 2025/2035). Beat Rieder, Ständerat (Mitte/VS), Geschäftsführer des Lötschberg-Komitees, präsentierte die Lösung für den Vollausbau des Basistunnels.

Die Hauptstadtregion Schweiz freut sich, dass im Nachgang des Anlasses am 16. Juni 2022, die Motion «Unterstützung der Durchführung der SBB-Investitionen und einer langfristigen Vision in Covid-19-Zeiten» vom Nationalrat angenommen wurde. Für die fristgerechte Realisierung des Ausbaus der Bahninfrastrukturen in unserer Region ist diese Motion bedeutsam und die Annahme somit ein wichtiger Erfolg.

Ebenfalls gute Neuigkeiten gibt es in Bezug auf den Vollausbau des Lötschberg-Basistunnels. Der Bundesrat hat anerkannt, dass nur durch den Vollausbau notwendige zusätzliche Kapazitäten geschaffen und die Betriebsstabilität massgeblich erhöht werden kann. Der Bundesrat sieht daher vor, den Lötschberg-Basistunnel neu Rahmen des bereits beschlossenen Ausbauschrittes 2030/35 durchgehend auf zwei Spuren auszubauen. Die Hauptstadtregion Schweiz stützt diese Position und wird sich entsprechend in der nun angelaufenen Vernehmlassung und im weiteren Prozess für diese sinnvolle Lösung stark machen.

Agenda

Alle geplanten Veranstaltungen und Veranstaltungstipps finden Sie hier.