Medienmitteilungen


«Schoggi» – Hauptstadtregion Schweiz würdigt dreisprachiges Spielfilmprojekt mit ihrem «Preis für Zweisprachigkeit»

Naters, 21. November 2025 – An ihrem 13. Forum in Naters (VS) hat die Haupt-stadtregion Schweiz (HRS) heute die dritte Ausgabe ihres Förderpreises für aufstrebende Kulturschaffende verliehen. Sie ehrt den Berner Filmregisseur Djibril Vuille für sein Spielfilmdebüt «Schoggi» mit 15'000 Franken. Das Pro-jekt greift aus Sicht der Jury wichtige zeitgenössische Themen auf und zeigt gelebte Mehrsprachigkeit.

Das Filmprojekt erzählt die Geschichte einer senegalesisch-schweizerischen Schülerin, die überraschend zum Gesicht einer Schweizer Schokoladenkampagne wird. Dabei behandelt das Werk zentrale Themen wie Migration, Mehrsprachigkeit, kulturelle Identität und koloniale Geschichte – persönlich, pointiert und mit gesellschaftlicher Relevanz. Besonders hervorzuheben ist der kreative Umgang mit Sprache: Der Film wechselt fliessend zwischen Berndeutsch, Französisch und Wolof und nutzt die Mehrsprachigkeit als gestalterisches Mittel. Die Jury würdigt das überzeugende Projekt eines Filmemachers, der individuelle Konflikte mit universellen Fragen verknüpft. Mit seinem inhaltlichen Fokus und der kreativen Form entspricht «Schoggi» aus Sicht der Jury vollumfänglich dem Förderprofil des Preises. Das Projekt geht über eine individuelle Lebensrealität hinaus und beleuchtet Themen, die den persönlichen Rahmen übersteigen.

«Mit feinem Gespür für Sprache und Identität erzählt ‹Schoggi› eine persönliche Geschichte, die zugleich gesellschaftliche Fragen von hoher Aktualität berührt. Die Jury würdigt dieses starke Projekt, das kulturelle Komplexität mit erzählerischer Klarheit verbindet», sagt Glenda Gonzalez Bassi, Stadtpräsidentin von Biel, Vorstandsmitglied der Hauptstadtregion Schweiz und Jurypräsidentin.

Dritte Ausgabe des Preises für Zweisprachigkeit der Hauptstadtregion Schweiz

Die Hauptstadtregion Schweiz vergab dieses Jahr zum dritten Mal ihren «Preis für Zweisprachigkeit – Unterstützung für den künstlerischen Nachwuchs in der Hauptstadtregion Schweiz». Mit diesem Preis in der Höhe von insgesamt CHF 15'000 fördert der Verein den kulturellen Nachwuchs, die Zwei- und Mehrsprachigkeit sowie den Austausch zwischen den Sprachkulturen und das gegenseitige Verständnis. Zugelassen waren Beiträge von aufstrebenden Kulturschaffenden, die einen klaren Bezug zur Hauptstadtregion Schweiz aufweisen und sich in einer entscheidenden Phase ihrer Entwicklung befinden. Die künstlerische Ausdrucksform war dabei frei wählbar.

Auch 2025 spiegeln die eingereichten Dossiers die künstlerische Vielfalt aus der Region wider – von Film und Literatur über Theater und Musik bis hin zu Ausstellungen und Radio. Die Jury hebt die hohe Qualität der Beiträge und die kreative Auseinandersetzung mit Zwei- und Mehrsprachigkeit hervor.

Die Ausschreibung fand im Zeitraum vom 16. Juni bis zum 16. September 2025 statt. Die Jury wurde präsidiert von Glenda Gonzalez Bassi, Stadtpräsidentin von Biel und Vorstandsmitglied der Hauptstadtregion Schweiz. Die weiteren Jurymitglieder waren Valentin Brügger, Co-Chefredaktor Radio Fribourg, Barbara Lussi, Studiengangsassistentin am Schweizerischen Literaturinstitut in Biel, Stefanie Salzmann, Künstlerin, Stéphane Moret, Geschäftsleiter Region Murtensee, und Nicolas Raufaste, Co-Kurator und Koordinator, CAN Centre d'art Neuchâtel.

Djibril Vuille nahm seine Auszeichnung anlässlich des jährlichen Forums der Hauptstadtregion Schweiz entgegen. Das Forum ist die grösste Veranstaltung des Vereins. Es bringt jährlich Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft zusammen – aus fünf Kantonen sowie aus Gemeinden, Städten und Regionalkonferenzen, die Mitglieder des Vereins sind.

«Als in der Hauptstadtregion verwurzelter Künstler bedeutet mir der Preis für Zweisprachigkeit besonders viel. Das Preisgeld gibt mir die Möglichkeit, mein Filmprojekt ‹Schoggi› entscheidend weiterzuentwickeln», sagte Djibril Vuille an der Preisverleihung.

Die Zweisprachigkeit, ein Alleinstellungsmerkmal der Hauptstadtregion Schweiz

Die Hauptstadtregion Schweiz versteht sich als Brücke zwischen den verschiedenen Sprachkulturen und setzt sich aktiv für den Dialog über Sprach- und Kulturgrenzen hinweg ein. Sie fördert etwa Sprachaustausche unter Verwaltungsmitarbeitenden, Schülerinnen und Schülern und Lernenden. Mit dem Preis für Zweisprachigkeit bekräftigt der Verein sein Engagement für die Förderung sprachlicher Vielfalt im Kulturbereich. «Die Zweisprachigkeit – ein Kitt des nationalen Zusammenhalts – macht die Hauptstadtregion einzigartig. Wir setzen uns mit Nachdruck dafür ein, diesen Reichtum zu fördern und weiter zu stärken», so Didier Castella, Co-Präsident der Hauptstadtregion Schweiz.

Bei der ersten Ausgabe des Preises für Zweisprachigkeit wurde das Projekt Actif Posthelvetia für seine originelle und kreative Umsetzung des Themas in der Theaterproduktion «La soirée posthelvétique» mit 15'000 Franken ausgezeichnet. Im Jahr 2024 ging der Preis an zwei Initiativen: die Bieler Performance-Künstlerin und Musikerin Rebecca Solari sowie die Schweizer Akademie für aktuelle Musik, die mit Projekten wie «La Gustav» seit Jahren junge Musikerinnen und Musiker fördert und den sprachkulturellen Austausch aktiv vorantreibt.