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Preis für Zweisprachigkeit geht an Akademie für aktuelle Musik Schweiz und Rebecca Solari

Freiburg, 29. November 2024 – Zum zweiten Mal hat der Verein Hauptstadtregion Schweiz heute in Freiburg seinen Kulturpreis zur Unterstützung junger Talente und zur Förderung der Zweisprachigkeit verliehen. Er ehrt die Performance-Künstlerin und Musikerin Rebecca Solari aus Biel für ihre innovative Interpretation der Mehrsprachigkeit. Ebenfalls ausgezeichnet wird die Akademie für aktuelle Musik Schweiz, die mit ihren Projekten wie «La Gustav» seit Jahren Nachwuchsmusikerinnen und -musiker und die Verständigung über den Röstigraben hinweg fördert.

Die Jury entschied, das Projekt «Solo Brodo (Primordio e Parsimonia)» der in Biel wohnhaften interdisziplinär arbeitenden Performance-Künstlerin und Musikerin Rebecca Solari mit CHF 10'000 zu prämieren. Die Künstlerin beleuchtet ihre Muttersprache – einen Tessiner Dialekt aus dem Blenio-Tal – mit ihrer Kultursprache Französisch und thematisiert damit unter anderem die Frage, wie man sich verständigen kann, ohne dieselbe Sprache zu sprechen. Generell bearbeitet ihr Werk virulente zeitgenössische Fragestellungen wie die Identität oder soziale Normen. Die Jury unterstreicht mit dieser Auszeichnung ihre Wertschätzung für das Projekt einer jungen Künstlerin, das Brücken zwischen Sprachen und verschiedenen künstlerischen Disziplinen baut.

Die Jury zeichnet ausserdem die Akademie für aktuelle Musik Schweiz mit CHF 5'000 aus. Mit dem Preisgeld wird ein zweisprachiges Musiklager der Akademie unterstützt, welches im August 2025 in Schwarzsee stattfinden wird. Die Musikerinnen und Musiker der «La Gustav» und die Jugendlichen und Kinder der «La Marlene» werden dabei über Sprach- und Altersgrenzen hinweg an einem Auftritt für das 3. «Lac Noir Schwarzsee Festival» proben. Die Jury ehrt mit dieser Auszeichnung die langjährige und wertvolle Arbeit der Projekte «La Gustav» und «La Marlene» in Freiburg zur Förderung von Nachwuchsmusikerinnen und -musikern und zur Verständigung über den Röstigraben hinweg. Aus der Akademie gingen bereits bekannte Namen hervor, so zum Beispiel Gjon’s Tears. Auch Rebecca Solari wurde an der Akademie ausgebildet.

«Wir freuen uns sehr, zwei Projekte zugunsten von Nachwuchstalenten auszeichnen zu dürfen, die die Zwei- und Mehrsprachigkeit in unserer Region wahrhaftig leben», sagt Erich Fehr, Stadtpräsident von Biel und Jurypräsident.

Zweite Ausgabe des Preises für Zweisprachigkeit der Hauptstadtregion Schweiz

Der «Preis für Zweisprachigkeit – Unterstützung für den kulturellen Nachwuchs in der Hauptstadtregion Schweiz» wurde dieses Jahr zum zweiten Mal vergeben. Mit diesem Preis in der Höhe von insgesamt CHF 15'000 fördert die Hauptstadtregion Schweiz (HRS) den kulturellen Nachwuchs, die Zwei- und Mehrsprachigkeit sowie den Austausch zwischen den Sprachkulturen und das gegenseitige Verständnis.

Nach einer erfolgreichen Lancierung im Jahr 2023 zeigte sich die Jury auch dieses Jahr erfreut über die Qualität der eingereichten Dossiers. Diese zeichnen sich allesamt durch ihre ganz eigene Auseinandersetzung mit der Zwei- und Mehrsprachigkeit aus. Besonders erfreulich ist ebenfalls, dass wiederum Künstlerinnen und Künstler verschiedener Disziplinen erreicht werden konnten.

Die Preisausschreibung lief vom 15. August bis 30. September 2024. Die Ausschreibungskriterien sahen vor, dass sich die eingereichten Projekte mit Zwei- oder Mehrsprachigkeit befassen und den Austausch zwischen den Sprachkulturen und das gegenseitige Verständnis in den Vordergrund stellen sollen. Weiter mussten die Projekte von aufstrebenden Kulturschaffenden eingereicht werden, einen klaren Bezug zur HRS aufweisen und sich in einer entscheidenden Phase ihrer Konzeption befinden. Die künstlerische Form war dabei frei wählbar.

Die Jury bestand aus Erich Fehr (Stadtpräsident von Biel und Vorstandsmitglied HRS), Alec von Graffenried (Stadtpräsident von Bern und Vorstandsmitglied HRS), Valentin Brügger (Radio Fribourg), Josiane Imhasly (freischaffende Kuratorin), Stephane Moret (Geschäftsleiter Region Murtensee), Nicolas Raufaste (Co-Kurator und Koordinator am CAN Centre d’art Neuchâtel) und Barbara Lussi (Assistentin am Literaturinstitut in Biel).

Rebecca Solari sowie für die Akademie Pascal Vonlanthen und Gerhard Andrey nahmen ihren Preis anlässlich des jährlichen Forums der HRS in Freiburg in Empfang. Das Forum widmete sich dieses Jahr dem Thema «Gemeinsam die Ernährung von morgen gestalten».

Die Zweisprachigkeit, ein Schwerpunktthema der Hauptstadtregion Schweiz

Die Hauptstadtregion Schweiz versteht sich als Bindeglied zwischen den verschiedenen Sprachkulturen und fördert den Austausch über Sprach- und Kulturgrenzen hinweg, namentlich für Schülerinnen und Schüler sowie Gemeindeverwaltungen. Mit der Lancierung des Preises für Zweisprachigkeit engagiert sich der Verein für die Förderung der Zweisprachigkeit im Kulturbereich.