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9. Forum der Hauptstadtregion Schweiz, Innovationen im Dienst der nachhaltigen Entwicklung

Der Verein Hauptstadtregion Schweiz feiert am neunten Forum in Neuenburg sein zehnjähriges Bestehen und widmet dieses Jubiläum dem Thema «Nachhaltige Entwicklung». Eines der Hauptziele der Hauptstadtregion Schweiz ist es, Rahmenbedienungen zu schaffen, damit Technologie und Forschung, in unserer Region entwickelt und gefördert werden können. Das Forum zum Thema «Innovationen im Dienst der nachhaltigen Entwicklung» mit rund 140 Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Verwaltung und Politik gab spannende Inputs aus der Welt der Wissenschaft und Politik und ermöglichte angeregten Debatten. Auch der Humor und die Zweisprachigkeit kamen dank der künstlerischen Darbietung von Carlos Henriquez nicht zu kurz.

Laurent Favre, Co-Präsident der Hauptstadtregion Schweiz und Präsident des Neuenburger Staatsrats, betont: «Wir haben in unserer Region mehrere Projekte, mit denen wir unsere Innovationskraft und unsere pragmatische Herangehensweise unter Beweis stellen.» Eines dieser konkreten Projekte der Hauptstadtregion Schweiz sind die Plusenergie-Quartiere, d.h. Quartiere, die über das Jahr mehr Energie produzieren, als sie verbrauchen. Die Hauptstadtregion Schweiz hat sich zum Ziel gesetzt, in diesem Bereich auf nationaler Ebene führend zu werden. «Für solche Innovationen ist die Zusammenarbeit zwischen öffentlichen Stellen und privaten Partnern der zentrale Erfolgsfaktor», stellt der Berner Regierungsrat Christoph Ammann fest. Zahlreiche Unternehmen haben dies verstanden, und auch viele Gemeinden gehen voran. Ein Beispiel: das Plusenergie-Quartier Worblaufen in der Gemeinde Ittigen, wo ein entsprechendes Baugesuch im Mai 2021 eingereicht wurde. Der Genehmigungsprozess beim Kanton Bern und bei der Gemeinde läuft aktuell. Der Bau soll 2022 beginnen und 2024/2025 abgeschlossen sein.

Innovation im Weinbau

Stéphane Poggi, COO – Director of Operations bei FELCO SA präsentiert eine innovative Lösung für den Weinbau: Das vernetzte Business Tool Digivitis, welches das tägliche Weinberg-Management vereinfacht, verspricht eine höhere Produktivität in einem Bereich, in dem viele Parameter nicht beherrschbar sind. Digivitis wurde von FELCO in Neuenburg in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Westschweiz, mehreren Technologieunternehmen und 15 Winzern aus drei verschiedenen Ländern entwickelt. Das Tool hat bereits Preise erhalten, insbesondere die Bronzemedaille im Innovations-Ranking «SITEVI INNOVATIONS AWARDS 2019», den Innovations-Preis der AGROVINA in Martigny und den Preis «Industry 4.0 - The Shapers», welcher von den Westschweizer Wirtschaftskammern verliehen wird. Johannes Rösti, Direktor der «Station viticole neuchâteloise», hebt die Bedeutung des Weinbaus in der Drei-Seen-Region hervor. Er betont: «Die Züchtung resistenter Rebsorten in der Schweiz, die um 1960 begann, ist eine Innovation, die auf den neuesten Stand gebracht wurde.» Resistente Rebsorten sind praktisch unempfindlich gegen Rebkrankheiten, was einen wichtigen Schritt hin zum Pestizidverzicht darstellt.

Land- und Ernährungswirtschaft

Der Cluster Food & Nutrition, der eines der sieben Schlüsselthemen der Hauptstadtregion darstellt, wurde durch seinen Präsidenten, Stephan Buchser, Generaldirektor von Chocolat Villars, vorgestellt. Der 2016 gegründete Cluster vereint heute mehr als 115 Mitglieder und Partner. «Der Cluster setzt sich für ein innovatives und nachhaltiges Ernährungs-Ökosystem in unserer Region ein», ergänzt Buchser.

Bilanz und Perspektiven für die nächsten 10 Jahre der Hauptstadtregion

Die Hauptstadtregion Schweiz nutzt das Forum auch dazu, die Bilanz ihres zehnjährigen Bestehens zu ziehen. Dieses Jubiläum bietet eine gute Gelegenheit, die aktuelle Situation zu analysieren und die Schlüsselthemen und laufenden Aktivitäten zu evaluieren. Im November und Dezember 2020 führte die Geschäftsstelle eine Befragung mittels Fragebogen und persönlichen Gesprächen durch. Die Resultate zeigten auf, dass keine grundlegende Änderung der Strategie gewünscht wird. «Die Hauptstadtregion Schweiz muss sich nicht neu erfinden, sondern ihr Profil schärfen und ihre Stärken im Networking und bei der Interessenvertretung auf kohärente Weise nutzen», stellt Alec von Graffenried, Co-Präsident des Vereins und Stadtpräsident von Bern, fest.