Der Hauptstadtregion Schweiz ist es ein grosses Anliegen, die bestehenden Synergien zwischen den sich ergänzenden Disziplinen zu fördern. Mit dem Cluster Food & Nutrition wird die Zusammenarbeit der Akteure innerhalb der Hauptstadtregion in der Land- und Ernährungswirtschaft gestärkt. So wird das Fachwissen in der Lebensmittelherstellung sowie -verarbeitung mit demjenigen in Ernährung, Gesundheit und neuen Technologien kombiniert und Innovationen gezielt gefördert.
Schweizweites Bewässerungsnetz mit Bodensonden
Wegen des Klimawandels wird auch in der Schweiz die Bewässerung zunehmend ein entscheidender Faktor für gute Erträge und Qualität landwirtschaftlicher Produkte. Heute wird meistens nach Gefühl bewässert – ohne technische Hilfsmittel. Um die Bewässerungspraxis zu professionalisieren und zu optimieren, baut die Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften (HAFL) der Berner Fachhochschule mit nationalen und internationalen Partnern seit 2016 ein schweizweites Netz von Bodensonden auf. Durch kontinuierliche und parzellenspezifische Messungen kann die Bewässerungsstrategie gezielt auf den Wasserbedarf der Pflanzen abgestimmt und optimiert werden. Aktuell umfasst das Sondennetz rund 200 Sonden in Acker- und Gemüsekulturen im gesamten Mittelland. Die Bodensonden werden durch interessierte Landwirte gekauft und in die Online-Plattform www.bewaesserungsnetz.ch integriert. Die BFH-HAFL berät die Landwirte und sorgt dafür, dass die Daten ins Netz übermittelt und aufbereitet werden. Im Gegenzug werden die Messungen der Bodensonde auf der Homepage veröffentlicht.
Veranstaltungsreihe zum Thema Wasser
Wasser ist unverzichtbar: für Mensch, Tier und Pflanzen. Der Klimawandel verschärft die Wasserknappheit weltweit und in der Schweiz. Umso wichtiger ist ein sparsamer Umgang mit Wasser entlang der gesamten Nahrungsmittel-Wertschöpfungskette von der Landwirtschaft über die Verarbeitung bis hin zum Konsum.
In einer Veranstaltungsreihe mit dem Titel «Jeder Tropfen zählt – Wasser im Nahrungs-mittelsystem» diskutiert die Berner Fachhochschule aktuelle Herausforderungen im Umgang mit Wasser und beleuchtet die Thematik aus verschiedenen Blickwinkeln. Die Veranstaltungen sind öffentlich und finden jeweils von 18 bis 20 Uhr an der BFH-HAFL in Zollikofen und an der BFH-Gesundheit in Bern statt – mit Diskussion und Apéro. Eintritt frei. Anmeldung erwünscht. Weitere Informationen und das Detailprogramm finden Sie auf den einzelnen Veranstaltungsseiten. Die erste Veranstaltung findet am 19. November 2019 statt. www.bfh.ch/wasser-nahrungsmittelsystem
Der Wald – ein kritisches Ökosystem in Zeiten des Klimawandels
Wald ist die einzige vom Menschen direkt beeinflussbare CO2-Senke. Der Erhalt und die Förderung der Wälder durch die internationale Klimapolitik sind deshalb sinnvoll und erstrebenswert. «Durch Massnahmen wie grossflächige Aufforstungen und nachhaltige Waldbewirtschaftung kann ein wesentlicher Beitrag gegen die CO2 bedingte Erderwärmung erbracht werden», sagt Dr. Jürgen Blaser, Experte für Waldwissenschaften und Klimawandel der Berner Fachhochschule. Ein fortschreitender Klimawandel könnte in den kommenden Jahrzehnten dramatische Konsequenzen für viele Wälder haben. Das heute schon beobachtbare zum Teil grossflächige Absterben von Wäldern aufgrund von Trockenheit, Waldbränden, Sturmschäden, Krankheiten und Schädlingen, könnte noch weit folgenschwerere Ausmasse annehmen und dazu führen, dass die Wälder insgesamt sogar zu einer CO2-Quelle werden könnten. Damit der Wald einen weiterhin hohen Beitrag zur Verminderung des Klimawandels leisten kann, ist es gemäss Dr. Blaser wichtig, proaktive Massnahmen einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung durchzuführen.
Im internationalen Kontext betreibt die HAFL Forschung im Bereich Waldpolitik, nachhaltige Waldbewirtschaftung und integrierte Landnutzung mit Fokus auf die Tropen und Transitionsländer. Im Zentrum stehen die Rolle des Waldes in Klimastrategien, integriertem Landschaftsmanagement und Gesellschaft. Dabei profitiert die HAFL auch vom Netzwerk innerhalb der Hauptstadtregion Schweiz.
Open Innovation Challenge «BOLD Ideas»
Vom 27. bis 29. November 2019 findet die Open Innovation Challenge «BOLD Ideas» statt. Das Ziel der dreitägigen Challenge ist es, komplexe Herausforderungen im Kontext Smart Citizen einzubringen und entsprechende Lösungen und Prototypen zu entwickeln. Es handelt sich um Herausforderungen, welche nur gemeinsam im Zusammenspiel von verschiedenen Partnern gelöst werden können.
Es wurden bereits verschiedene Fragestellungen beispielsweise im Bereich Kreislaufwirtschaft, Logistik und Mobilität in Innenstädten sowie der politischen Aktivierung von jungen Menschen eingereicht. Gesucht sind engagierte Personen, die mit ihrem Fachwissen und Netzwerken einzelne Puzzlesteine dieser Herausforderungen lösen können und wollen. Die Teilnahme ist kostenlos. Unterstützt werden die Teilnehmenden von Innovationsexperten, Moderatoren und Testpersonen.
Initiiert wurde BOLD Ideas durch Prof. Edy Portmann vom Human-IST Institute der Universität Freiburg, im Rahmen des Engagements der Hauptstadtregion Schweiz für die Smart Capital Region.
Weitere Informationen und Anmeldebedingungen finden Sie auf der Webseite boldideas.ch.