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Les Nouvelles — Drei Fragen an...

Roland Fürst, Vorsteher Bau- und Justizdepartement, Kanton Solothurn

Was sind die zwei wichtigsten Erfolgsfaktoren für die Entwicklung des Top-Entwicklungsstandortes Attisholz?

Im Jahre 2008 musste die Borregaard Zellulosefabrik im Attisholz mit 440 Arbeitsplätzen schliessen. Das war für den Kanton Solothurn ein herber wirtschaftlicher Rückschlag. Wir mussten uns überlegen, wie wir mit einer der schweizweit grössten Industriebrachen – es ging um 110 Hektaren – umgehen wollen. Mittels einer Testplanung legten wir die Rahmenbedingungen für die künftige Nutzung, die Erschliessung und die Grünräume fest. Der Masterplan konkretisierte die Ergebnisse der Testplanung. Und nun komme ich auf die zwei wesentlichen Erfolgsfaktoren zu sprechen. Parallel zu den Planungsschritten erwarb der Kanton in weiser Voraussicht 35 Hektaren Industrieland. Damit wurden wir zum Hauptakteur für die künftige Entwicklung des Areals Attisholz-Süd. Das ist unbestritten eine der Schlüsselgrössen für den Erfolg. Der zweite Erfolgspunkt liegt in unseren überschaubaren und unbürokratischen Strukturen und Abläufen im Kanton. Nach den ersten Anfragen für eine damals noch unbekannte Ansiedlung, konnten wir in kürzester Zeit ein Team zusammenstellen, das die wesentlichen Fragen der Interessenten kompetent und auf Augenhöhe beantworten konnte. Wir erhielten den Zuschlag von Biogen, weil wir unsere Hausaufgaben professionell erledigen konnten. Deshalb der zweite Erfolgsfaktor: unbürokratisch und schnell.

Welche Bedeutung haben die Top-Entwicklungsstandorte für die Hauptstadtregion als Wirtschaftsraum?

Dieses Projekt ist eines der Leuchtturmprojekte der Hauptstadtregion. Damit geben wir uns ein unverwechselbares Profil. Wir können gemeinsam gegen aussen auftreten und unsere Kompetenzen hinsichtlich der attraktiven Standorte noch besser in den Fokus rücken. Es ist klar, dass wir in der individuellen Promotion der Standorte Konkurrenten bleiben, aber insgesamt hat dieses Projekt die Inwertsetzung der Top-Entwicklungsstandorte inhaltlich und zeitlich positiv beeinflusst.

Wie fügt sich der Standortentscheid von Biogen in die Strategie der Hauptstadtregion Schweiz ein?

In der Hauptstadtregion spielt die Gesundheitsindustrie in ihren verschiedenen Ausprägungen bereits eine wichtige Rolle. Ein Ziel der Hauptstadtregion Schweiz ist es, diese bewusst zu stärken und auszubauen. Deshalb fügt sich der Standortentscheid von Biogen folgerichtig in die gezielten Anstrengungen der Hauptstadtregion ein. Und mit dem Neubau der CLS Bering in Lengnau und weiteren Projekten zeigt sich, dass wir mit unserer Strategie auf dem richtigen Weg sind. Dabei dürfen wir die zahlreichen und erfolgreichen bestehenden Unternehmen im Medizinalbereich nicht vergessen. Und übrigens: Das Forum 2016 der Hauptstadtregion findet am 18. November 2016 in Solothurn statt und hat zum Thema „Gesundheitsregion im Aufbruch“. Ein weiterer Meilenstein, als Signal und Willenserklärung gegen aussen, dass wir unsere Strategie umsetzen wollen.