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Les Nouvelles: Das geografische Herz der Hauptstadtregion

SCHWERPUNKT

Die Regionalkonferenz Bern Mittelland (RKMB) ist mit ihren 77 Gemeinden das grösste Mitglied der Hauptstadtregion und liegt im geografischen Herzen unserer Region. Vor den Sommerferien sprachen sich die 58 Gemeindepräsidentinnen und -präsidenten für einen Verbleib in der Hauptstadtregion aus. Ein entsprechender Verpflichtungskredit für die nächsten vier Jahre in der Höhe von 298’000 Franken wurde einstimmig genehmigt.

Alle Mitglieder der Hauptstadtregion Schweiz

 

3 FRAGEN AN

Die Regionalkonferenz Bern-Mittelland hat einstimmig beschlossen, als grösstes Mitglied weiterhin aktiv im Verein Hauptstadtregion Schweiz mitzuwirken. Was waren aus Ihrer Sicht die ausschlaggebenden Argumente für den Verbleib?

Die Regionalkonferenz Bern-Mittelland erhofft sich vom Verbleib in der Hauptstadtregion Schweiz eine gute Sichtbarkeit und wirkungsvolle Interessenvertretung auf Bundesebene – zum Beispiel bei der Vergabe von Bundesmitteln für wichtige Infrastrukturvorhaben im Bereich Verkehr – sowie eine Stärkung des Wirtschaftsstandorts im nationalen Konkurrenzkampf.

Sicherlich ist es auch ein Akt der Solidarität: Geografisch ist die Regionalkonferenz Bern-Mittelland das Herz der Hauptstadtregion. Ein Abseitsstehen würde das Projekt erheblich schwächen.

Was müsste aus Ihrer Sicht getan werden, damit sich unsere Region noch besser gegenüber Zürich, Basel und dem Bassin Lémanique positionieren kann? Oder anders gesagt, was unterscheidet uns von den anderen Regionen, wo sind unsere Trümpfe?

Herausforderung und Chance zugleich ist die Heterogenität und Vielseitigkeit der Hauptstadtregion – ihre Mitglieder bringen ganz unterschiedliche Kulturen und Realitäten mit. Hier gilt es, den eingeschlagenen Weg konsequent weiterzugehen, das Profil der Hauptstadtregion Schweiz weiter zu schärfen und die Trümpfe stärker herauszuarbeiten: Brückenbauerfunktion dank Zweisprachigkeit, Polit-, Gesundheits- und Dienstleistungszentrum, Tourismus (ein Potenzial, das noch zu wenig gepflegt wird).

Die drei anderen Räume sind deutlich homogener und gruppieren sich stark um ein oder zwei – historisch gewachsene – Zentren.

Was ist Ihr Lieblingsort innerhalb der Hauptstadtregion und wieso?

Einer meiner Lieblingsorte ist der Gurten. Er ist von Bäriswil gut erreichbar, bietet eine schöne Rundsicht über die Berner Alpen bis zum Jura, diverse Möglichkeiten für Kurzwanderungen und im Herbst liegt der «Berner Hausberg» oft über der Nebelgrenze.

 

INSPIRATION

Weinanbau und Innovation

Innovationen leisten einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung: Auch in traditionellen Bereichen wie dem Weinanbau bringt die Digitalisierung neue Arbeitsinstrumente hervor und ermöglicht den Winzerinnen und Winzer einen wertvollen Zeitgewinn

Datenerfassung, Digitalisierung, Zentralisierung und Analyse, Rückverfolgbarkeit, Unterstützung bei der Lagerverwaltung, Zeitersparnis bei der Personalverwaltung – das sind nur einige Versprechen eines neuen Arbeitsinstruments im Weinanbau, das im Kanton Neuenburg entwickelt wird.

«Digivitis» wurde während 4 Jahren von der Neuenburger Firma FELCO, einem Pionier auf diesem Gebiet, in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Westschweiz, diversen Technologiefirmen und fünfzehn Winzerinnen und Winzer aus drei verschiedenen Ländern entwickelt. Hauptziel: Die tägliche Bewirtschaftung des Weinbergs zu begleiten mit der Absicht, die Produktivität – trotz der naturgemäss vielen nicht kontrollierbaren Parametern – zu erhöhen. Das Digivitis-Tool wurde bereits drei Mal ausgezeichnet. 

Am 20. November 2020 bietet Stéphane Poggi, Co-CEO von FELCO SA, den Besucherinnen und Besuchers des 9. Forums der Hauptstadtregion Schweiz einen Einblick in das vielversprechende Arbeitsinstrument.

Entdecken Sie das Tool im Video (französisch)

Alle Infos unter www.digivitis.com

 

POLITIK

Kulturbotschaft 2021-2024

Das Parlament debattiert in der Herbstsession die «Kulturbotschaft 2021-2024». Für die Hauptstadtregion Schweiz sind die zentralen Elemente in dieser Botschaft die finanzielle Unterstützung des kulturellen Angebotes im Politzentrum und höhere finanzielle Mittel für die Zweisprachigkeit, den Denkmalschutz und die Archäologie. Die zwei letzteren wurden in der Botschaft bereits aufgenommen. Über die Entschädigung für das kulturelle Angebot in der Stadt Bern, die sogenannte «Bundesmillion» wird das Parlament entscheiden müssen (Minderheitsantrag WBK-N).

Eines der sieben Schlüsselthemen der Hauptstadtregion Schweiz ist das Politzentrum. Die Hauptstadtregion Schweiz setzt sich für ein vitales und starkes Politzentrum ein und fordert deshalb die Weiterführung des Bundesbeitrags an die Bundesstadt Bern. Die Kulturbotschaft 2021-2024 sieht die sogenannte «Bundesmillion» nicht mehr vor. Das ist fatal, denn als Politzentrum der Schweiz übernimmt die Bundesstadt spezielle Aufgaben und Pflichten, die es zu fördern gilt – dies ist für die Schweiz und im Speziellen auch für die Hauptstadtregion von Interesse. Eine Hauptstadt ist insbesondere in den Bereichen Kultur, Denkmalschutz und Denkmalpflege sowie bei der Bereitstellung von Plattformen für die nationale Politik, Verwaltung, diplomatische Vertretungen und internationale Organisationen oder der Gewährleistung von nationalen Kundgebungen und Grossdemonstrationen gefordert.

Im Rahmen der Kulturbotschaft fordert die Hauptstadtregion auch eine Erhöhung des Rahmenkredits für die Baukultur. Es braucht genügend Mittel, um das Minimum für den Erhalt und die Pflege der Denkmäler und archäologischen Fundstätten zu leisten. Das intakte Natur- und Kulturerbe erbringt wertvolle Leistungen für die Gesellschaft, die Wirtschaft und die Umwelt.

Auch die gelebte Zweisprachigkeit und das interkulturelle Verständnis sind für unsere Region von wirtschaftlichem und gesellschaftlichem Interesse. Die Austauschprojekte in den fünf Mitgliederkantonen sind in den letzten Jahren stark gewachsen und es besteht der politische Wille, diese weiter auszubauen. Diesem politischen Willen sollte auch die Kulturbotschaft Rechnung tragen: Die Bundesbeiträge an die mehrsprachigen Kantone sind im Zeitraum 2016-2020 stark zurückgegangen und sollen wieder die Höhe der Jahre 2011-2015 erreichen. Das wäre ein starkes politisches Signal für den nationalen Zusammenhalt und das Verständnis zwischen den Landessprachen.

Vernehmlassungsantwort September 2019

A propos: Wissen Sie, warum die Schweiz keine Hauptstadt hat? 
https://blog.nationalmuseum.ch/2018/11/wie-bern-zu-bundesbern-wurde/

 

AGENDA

Alle geplanten Veranstaltungen und Veranstaltungstipps finden Sie hier.